Bei der Entstehung und den Folgen des Bluthochdrucks können eine Vielzahl von Organsystemen beteiligt sein. Die medizinische Versorgung von Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck (resistente Hypertonie) ist daher auf verschiedene medizinische Spezialfächer verteilt, was eine erfolgreiche Behandlung erschwert.
Der medikamentös schwer einstellbare Bluthochdruck bleibt ein ungelöstes Problem. Allein im Ruhrgebiet führen Blutdruckentgleisungen zu schätzungsweise 30.000 stationären Notfallaufnahmen pro Jahr, was mit Kosten von ca. 60-70 Mio. Euro verbunden ist.
Mit dem Hochdrucklabor® haben wir ein neues stationäres Modell für schwer betroffene Bluthochdruck-Patienten ins Leben gerufen. Hier werden die Erfahrungen aus den verschiedenen Bereichen, wie z.B. Nephrologie (Nierenkrankheiten), Angiologie (Beurteilung von Gefäßverengungen), Kardiologie (Herzkrankheiten), Endokrinologie (Stoffwechselkrankheiten) und der Schlafmedizin auf hohem Niveau zeitlich kompakt für den Patienten bereitgestellt. So können in kurzer Zeit (in der Regel zwei Übernachtungen) eine umfassende Ursachendiagnostik und eine differenzierte Therapiestrategie für den Bluthochdruck-Patienten erstellt werden.
Bei einem Großteil dieser schwer betroffenen Hochdruckpatienten liegen fassbare (organische) Ursachen der Hypertonie zu Grunde (s.a. Publikationen und Vorträge). Mit dem Hochdrucklabor® soll durch eine konsequente, fachübergreifende und vollständige medizinische Versorgung der Bluthochdruck-Patienten ein qualifizierter Beitrag zur Lösung dieses Problems geleistet werden.
Das stationäre Modell Hochdrucklabor® wurde 2013 eröffnet und ergänzt als stationäre Intensiveinheit das Hochdruckzentrum der deutschen Hochdruckliga (DHL). Seitdem wurden in den Standorten Hamm und Unna ca. 4.000 Patienten behandelt. Das Konzept wurde mit den Kostenträgern (Krankenkassen) ausführlich kommuniziert. Darüber hinaus wird es von einem wissenschaftlichen Register industrieunabhängig begleitet (westfälische Gesellschaft für Innere Medizin).