Die exakte Messung des Blutdrucks zur Bestimmung des Schweregrades der Erkrankung ist wichtig für die Erstellung einer Therapiestrategie. Als Messverfahren werden herkömmliche Methoden wie Blutdruckmonitore und die 24h-Blutdruckmessung angewandt. Weiterhin kommen aber auch neue Verfahren wie die Pulswellenanalyse oder die nicht-invasive, kontinuierliche Messung des Blutdrucks mit Hilfe der Puls-Transit-Zeit zum Einsatz.
Die 24h-Langzeitblutdruckmessung (Abb.) nach dem Riva-Rocci-Verfahren (Manschettendruckmessung) ist wissenschaftlich gut evaluiert und dient auch im Hochdrucklabor als Grundlage zur Definition des Schweregrades der Hypertonie. Sie wird üblicherweise vorstationär durchgeführt um einen repräsentativen Eindruck der Alltagssituation abzubilden.
Die Messung der Pulsmorphologie (Abb.) bietet über die normale Blutdruckmessung hinaus die Möglichkeit, den zentralen Blutdruck und den peripheren Blutdruck zu differenzieren. Die Veränderung der Form der Pulskurve kann Hinweise auf das Ansprechen von Medikamenten geben und dadurch eventuell eine gezieltere Therapie ermöglichen.
Ein ganz neues Messverfahren ist die Langzeit-Pulswellenanalyse. Dabei können peripherer und zentraler Blutdruck nun auch über einen längeren Zeitraum voneinander differenziert werden. Daraus können Rückschlüsse auf die Gefäßsteifigkeit und Schlagvolumen des Herzens als hämodynamisches Profil erstmals als Tag-Nacht-Intervall dargestellt werden. Die Erkenntnisse aus dieser komplexen Messung können Hinweise auf gezielte medikamentöse Therapieansätze geben. Die 24h-Pulskonturanalyse wird routinemäßig im Hochdrucklabor angewandt.