Seit langem ist bekannt, dass der sogenannte Sympathikusnerv über feine Fasern die Blutdruckregulation in der Niere beeinflusst. Bereits in den 1940er Jahren wurde bei Patienten mit schwergradigem Bluthochdruck eine operative Durchtrennung des Sympathikusnervs unterhalb des Zwerchfells vorgenommen. Das Verfahren wurde trotz der erfolgreichen Senkung des Blutdrucks aufgrund der operationsbedingten Nebenwirkungen verlassen.
Durch die modernen Techniken der interventionellen Kardiologie steht uns heute ein neues, schonendes Verfahren zur gezielten Durchtrennung der Stressnerven zur Verfügung. Bei der sogenannten renalen Denervation wird über die Leisten ein feiner Ablationskatheter bis in die Nierenarterie vorgeschoben. Durch eine punktuelle Erhitzung bewirkt dieser eine Verödung der feinen Stressnerven, die in der Wand der Nierenarterie verlaufen. Mittlerweile gibt es verschieden Katheterverfahren. Die Verödung selbst dauert nur wenige Minuten.
Nach einer zwischenzeitlich kontroversen Studienlage wurde das Verfahren weiterentwickelt. Schließlich können nun einige neue kontrollierte Studien die Wirkung und die Sicherheit dieser Therapie bestätigen.
Priv. Doz. Dr. Jan Börgel hat bereits 2010 an der Evaluation dieses Verfahrens teilgenommen (s. Publikationen). BMittlerweile wurden viele Patienten behandelt, und es besteht eine fundierte Erfahrung. Bei der renalen Denervation handelt es sich um ein schonendes Verfahren. Bisher sind keine schwerwiegenden Komplikationen bekannt.